Aus der Herausforderung wurde der lange ersehnte Erfolg

Die Herren 1 der Wizards wollten seit dem Abstieg aus der Oberliga vor ein paar Jahren wieder zurück in das hessische Oberhaus. In der Pandemie Saison Nummer 2 gelingt mit etwas Glück der lang ersehnte Wiederaufstieg. Wie kam es dazu und welche Gründe sind für den Erfolg verantwortlich?
Kein anderer als der sportliche Leiter der Wizards und verantwortliche Trainer, Thomas Hüther, unternimmt den Versuch zu beschreiben, wie die Saison 2021/2022, die längste Spielzeit der Vereinsgeschichte, einen erfolgreichen Abschluss fand.
Thomas, was sind aus deiner Sicht die drei Hauptgründe für den Aufstieg?
Als erstes sind es unsere Unterstützer aus dem Hauptverein und Sponsoren, die es uns möglich machen, unter teilweise Profibedingungen zu trainieren. Die Herren 1 verfügen über einen Trainerstab, der weiß was er macht. Ich darf dies anführen und kann berichten, dass die Motivation und der Einsatz von meinem Assistenten Christian Heuser und Athletiktrainer Florian Mayer besonders sind und über die Hochzeiten der Pandemie nie abgenommen hat. Statistiken mit wertvollen Daten zur Spielvorbereitung und der Umstand, dass wir trotz der langen Saison fit und nahezu unverletzt geblieben sind. Das waren nur zwei Beispiele dafür was die Zwei bewegt haben, da ist noch viel mehr (lacht). Nicht zu vergessen Anastassios Karampatzakis (Tasso), unser Chef Physiotherapeut. Er hat einen großen Anteil, dass kleine Blessuren nicht zu großen Problem werden. Als gutes Beispiel, Jendrik Glawion unser Aufbauspieler, konnte nach seinem Kreuzbandriss unter Tassos Betreuung wieder zu 100 Prozent einsteigen und sich zum Leistungsträger entwickeln. Vielen Dank an alle Drei an dieser Stelle, für eure gute Arbeit.
Als dritte und letzte Größe steht natürlich das Team. Das zu Saisonbeginn nicht unterschiedlicher hätte sein können. Nach der Entscheidung uns von Michael Krause zu trennen und die Herren 2 und Herren 1 zusammenzulegen, haben wir uns deutlich verjüngt. Es sind am Ende aus dem alten Herren 1 Team drei Spieler geblieben, der Rest kam von unten hoch. Hier kann man durchaus von einem tiefgreifend Umbruch sprechen. Das Team ist über die lange Saison zusammengewachsen und hat sich als Einheit verstanden und gerade bei Rückschlägen Charakterstärke gezeigt.
Nach dem Ausfall von Jose Colorado habt ihr nach dem verlorenen Spiel in Offenbach lange Pause gehabt. Wie habt ihr die Zeit genutzt und was hat dazu geführt nach so langer Pause so selbstbewusst aufzutreten?
Ja, der Verlust von Jose beim Heimsieg gegen den direkten Konkurrenten Darmstadt 98 hat sehr weh getan. Er hat sich durch ein sehr unglückliches Foul eines Darmstädter Spielers das Kreuzband gerissen. Jose ist anhand der wenigen Spiele klar der effektivste Spieler der Liga gewesen. Jose hat der neuen Herren 1 viel Energie gegeben, um in der Landesliga anzukommen. Gerade für unsere Jugendspieler war er ein wichtiger Faktor in der Offensive und im Entscheidungsverhalten. Nach seiner Verletzung und dem Einstellen des Trainingsbetriebs der Jugend, wegen der vielen Coronafälle, gab es schlichtweg nichts mehr für ihn zu tun. Deswegen haben wir gemeinsam entschieden die Zusammenarbeit zu beenden, was für unser Jugendprogramm einen herben Einschnitt bedeutet hat. Denn das war unsere Idee, mit Ihm dort neue Akzente in der Jugendarbeit zu setzten, um weiter erfolgreich zu sein. Wir wollten aber, dass er Weihnachten zuhause in Kanada sein kann und nicht wegen geschlossen Grenzen in Deutschland festhängt. Deswegen ging es dann ganz schnell mit seiner Heimreise nach Kanada.
Nach dem verlorenen Spiel in Offenbach am 20.11.2021 hatten wir eine Spielpause, die durch die Infektion eines Spielers und dann auch infolge bei mir, ein Spielen unmöglich machte. Wir konnten erst wieder am 27.02.2022 in das Geschehen der Landesliga Süd eingreifen. Die Pause haben wir gut genutzt, um unsere Athletik zu verbessern und als Team besser zusammenzuwachsen.
Ihr konntet gegen starke Kronberger in eigener Halle nicht bestehen. Woran lag das?
Milo ist und bleibt, wie auch in der Presse beschrieben, ein Trainerfuchs. Kronberg hat zwei Spieler die zusammen im Schnitt 51 Punkte erzielen. Vor allem die Dreipunktewürfe sind deren Spezialität, dies konnten wir nur ein Viertel stoppen. Der Trainerkollege hat seine Jungs über Jahre ausgebildet. Ich hatte das Team nicht mal ein Jahr. Taktisch waren sie uns einfach drei Viertel überlegen. Das muss man anerkennen. Vollbesetzte Kronberger waren einfach besser als wir. Glückwunsch zur Meisterschaft an dieser Stelle.
Wie geht es weiter mit den Herren 1 und welche Ziele habt ihr in der Oberliga?
Erstmal Pause für Alle, außer für den Trainerstab. Für die Spieler die an sich arbeiten wollen haben wir ein Trainingsangebot. Wir wollen uns weiter verstärken und was wir haben verbessern. Vor allem taktisch gilt es eine Schippe draufzulegen, dass wir jedes Spiel alles geben können. Wir wollen uns kontinuierlich verbessern und eine Rolle spielen. Welche wird man sehen.
Kannst du als sportlicher Leiter etwas zur Gesamtsituation in der Abteilung sagen. Wo geht die Reise der Wizards hin?
Kurz und knapp, wir stehen nach der Pandemie sehr gut da und haben es, trotz aller Widrigkeiten, geschafft zu wachsen. Der männliche und weibliche Jugendbereich entwickelt sich super. Erstmalig sind wir in MU16 bis MU12 in der höchsten hessischen Leistungsklasse vertreten und geben drei Talente nach Weiterstadt in die JBBL auf Doppellizenz ab, die aber auch in Babenhausen spielen werden. Bedeutet, dass wir drei Jugendbundesligaspieler in der U16 einsetzen können. Joe Whitney und Christian Heuser haben hier als Verantwortliche hervorragende Arbeit geleistet und werden durch gut ausgebildete Trainer unterstützt. Dem weiblichen Bereich ist es vor allem Lisa Marie Steiner und Ines Haub zu verdanken, dass sich etwas in die richtige Richtung bewegt. Dort gehen wir mit einer WU16 ins Feld und Ines wird eine WU10 Mannschaft betreuen. Beide starteten nicht völlig bei null und haben durch ihre Arbeit in der Vergangenheit diese Entwicklung erst ermöglicht. Alle Akteure zu nennen würde den Rahmen sprengen, das mittlerweile durch das offene Konzept bedingte große Team. Danke an alle die im Jugendbereich mitwirken.
In den erwachsenen Klassen spielen wir mit jeweils zwei Teams in der Oberliga und jeweils einem Farmteam dazu. Hier ist es vor allem im weiblichen Bereich die Aufgabe den Verlust von Stefan Schüttler zu kompensieren, der das Team sehr lange betreut hat. Hier wollen wir unseren jungen Spielerinnen die Chance geben unter Tibor Schmidt in den Damen 2 zu wachsen und Oberligaluft zu schnuppern. Der Kern der ersten Damen bleibt bestehen und wird aller Voraussicht nach verstärkt. Hier kann ich noch keine Details nennen. Wir sind dran (lacht).
Im männlichen Bereich wird Benedikt Hartmann das Farmteam leiten und auch jungen Spielern die Chance geben Oberligaluft zu schnuppern. Auf die ersten Herren bin ich ja schon ausführlich eingegangen.
Thomas, dann gutes Gelingen für die kommende Zeit und etwas Erholung.
Vielen Dank an alle Unterstützer und Begleiter der Wizards ohne euch geht nichts!
#Wizardsfamilie #Basketballunterfreunden