H1: Bitteres Saisonfinale – Wizards steigen aus der Regionalliga ab

TV Babenhausen : Roth Energie BBA Gießen 46ers - 55:72 (36:41)
Im letzten Spiel der Saison kämpften die Wizards mit aller Kraft um den Klassenerhalt, doch am Ende mussten sie sich den Gießen 46ers geschlagen geben. Die Ausgangslage war klar: Ein Sieg mit mindestens neun Punkten Unterschied war notwendig, um in der Liga zu bleiben. Doch mit Gießen wartete ein Gegner, der zuletzt zwei Siege in Folge eingefahren hatte – darunter sogar ein Erfolg gegen den Tabellenführer.
Die Halle war voll, die Atmosphäre elektrisierend. Die Wizards, mit einem vollständig besetzten Kader von Coach Heuser, starteten voller Energie in die Partie. Angeführt von Aufbauspieler Frederik Fischbach und Oliver Rohs, der unter dem Korb dominierte, konnte das erste Viertel mit 25:20 gewonnen werden. Ein guter Start und die Hoffnung lebte.
Doch im zweiten Viertel kamen die Gäste aus Gießen immer besser ins Spiel. Während die Wizards zunehmend Probleme hatten, ihren gewohnten Team-Basketball zu spielen, agierte Gießen konstanter und abgeklärter. Mit mehr Willenskraft und einer besseren Entscheidungsfindung waren sie in dieser Phase überlegen. So ging es mit einem 36:41- Rückstand in die Halbzeitpause. Die Wizards verließen das Feld mit gesenkten Köpfen – doch noch waren 20 Minuten zu spielen, in denen alles möglich war.
In der zweiten Hälfte zeigten die Wizards zunächst mehr Kampfgeist und eine verbesserte Defensive. Doch während die Verteidigung stabiler wurde, blieben die offensiven Probleme bestehen. Kein Team-Basketball, kein Momentum, keine Treffer von außen, keine leichten Punkte am Brett – all die Stärken, die in den vergangenen Monaten für sensationelle Comebacks gesorgt hatten, blieben diesmal aus. Gießen hingegen spielte abgeklärt, bewahrte die Ruhe und ließ sich nicht beirren. Während die Wizards mit sich selbst haderten, hielt Gießen die berhand und baute den Vorsprung weiter aus. So war es schmerzhaft mit anzusehen, dass eine Mannschaft mit so viel Herz und Leidenschaft es diesmal nicht schaffte, das Spiel zu drehen.
Am Ende mussten sich die Wizards mit 55:72 geschlagen geben. Nach dem Schlusspfiff folgte eine emotionale Abschlussrede von Coach Heuser – ein bewegender Moment, der zeigte, wie sehr das Team in dieser Saison zusammengewachsen war. Die Wizards verabschieden sich aus der Regionalliga, aber nicht ohne Stolz. Ein großer Dank geht an die zahlreichen Fans, die das Team bis zur letzten Sekunde unterstützt haben.
Es spielten: Fischbach (11 Punkte/1 Dreier), Rohs (11), Schrädt (10), Zaschel (10/2), Klisura (5), Dippel (3), Scharff (3/1), Harris (2), Bayazit, Dalwitz
Saisonrückblick: Stolpersteine, Highlights und ein harter Abschied
Die erste Regionalliga-Saison der Wizards war geprägt von Herausforderungen. Trainerwechsel, Spielerverluste, knappe Niederlagen in letzter Sekunde und fragwürdiger Wettbewerbsverzerrungen durch Teams, die plötzlich höherklassige Spieler aufboten, machten es schwer, in der Liga Fuß zu fassen. Doch es gab auch viele Highlights: Die Wizards bewiesen mehrfach, dass sie mit den besten Teams der Liga nicht nur mithalten, sondern sie sogar schlagen konnten. Doch in der Endabrechnung reichte es nicht, das nötige Niveau über eine gesamte Saison konstant zu halten. Die vielen knappen Niederlagen summierten sich – und am Ende reichte es nicht für den Klassenerhalt. Trotzdem bleibt ein entscheidender Punkt: Die Wizards sind ein Team – und sie bleiben ein Team. Sie sind gemeinsam aufgestiegen, und sie steigen gemeinsam ab. Jetzt folgt eine kurze Pause, bevor sich die Mannschaft neu ausrichtet und mit frischer Energie in die nächste Saison startet.
Die Wizards kommen wieder!
Auch der sportliche Leiter Thomas Hüther bedauert, dass man den Schwung aus der Aufstiegssaison nicht mitnehmen konnte. Durch die langwierige Trainersuche und den frühen Rücktritt von Helmut Wolf aus privaten Gründen, war es schwer früh in der Liga anzukommen. Umso mehr möchte er die hervorragende Arbeit von Christian Heuser betonen, der weiteren Spielerabgängen zum Trotz, es schaffte aus der Mannschaft eine Einheit zu formen. Nach einer kurzen Pause will auch die sportliche Leitung sich sortieren und eine klare Richtung für die neue Saison vorgeben. Als starker Jugendstandort mit Oberligamannschaften in fast jeder männlichen Altersklasse und einigen Spielern in der Jugendbundesliga, ist das kurz- bzw. mittelfristige Ziel eindeutig mit den 1. Herren wieder in die 2. Regionalliga aufzusteigen, so Hüther.
(eb)